VALIENT THORR, BUGGIRL / 23.06.10 – Schaubude, Kiel

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„Alter!“, „ALTER!“, „Was... was ist DAS?“, „Die schocken wie die Sau, ey, Junge, Mann“, „A.L.T.E.R.!“, „Beste Liveband EVER!“ - ungefilterte Kommentare direkt aus dem gestrigen Schaubuden-Mob.

Auf ihrer letzten Tour hatten VALIENT THORR mehr als nur eine Duftmarke hinterlassen – egal, mit welcher Band man kurz darauf (Dez. 09) gespielt hat, mindestens ein Bandmitglied trug ein VALIENT-THORR-Shirt. Erfreulich, dass die Aliens aus dem Inneren der Venus bereits ein halbes Jahr später erneut unsere Gefilde zu beehren gedachten!

 

Dass ich den Opener BUGGIRL bereits kannte, merkte ich erst, als ich die Band livehaftig vor mir sah. Klar, das war doch diese kleine verrückte Gistarristin/Sängerin, die zusammen mit lediglich einem Schlagzeuger das Wilwarin `08 gerockt hatte! Damals fragten wir uns noch, ob der Bassist auf Tour verloren gegangen war. Falls das stimmt, dann ist der aber schon wieder koppheister gegangen (oder immer noch?)... Naja, oder BUGGIRL mögen keine Bassisten... Genug Lärm machte das Duo auch so, die Gitarristin hatte wieder zwei Stacks aufgebaut, rannte außerdem von einem Mikro zum anderen und feuerte die noch überschaubare „Menge“ pausenlos an. Von ihren Hardrockriffs zwischen AC/DC und Motörhead ganz zu schweigen. Zusammen mit dem Drummer brüllte, sang und schrie sie um die Wette, sodass sich die Stimmung stetig intensivierte und die australische Band schließlich für eine Zugabe zurückgebrüllt wurde („Fight for your right“ vonne Beastie Boys). Cool.

 

Egal, ob man VALIENT THORR nun schon kannte oder nicht: Beim ersten Song gab es kollektives Kinnladenrunterklappen! Die einen registrierten, dass die Thorriors mittlerweile noch tighter reindreschten, die nichtsahnenden Erstkontakte mussten sich noch stärker danach fühlen, als würde sie gerade ein Truck überrollen. Die auf Platte nicht ganz eingängigen Songs zündeten live sofort, wobei jeder in der Band manisch umhersprang oder durch die Gegend tigerte und die Bude plötzlich viel kleiner wirkte, als sie ohnehin schon ist. Der Sänger gestikulierte wild und philosophierte wirr, aber charmant. Man verstand zwar seine Worte kaum, aber Rock'n'Roll ist eine universelle Sprache, von daher denk ich mal, dass es ihm genau Recht war, wenn wir uns hemmungslos gehen ließen... Die Band bewegte sich nahezu komplett im Zuschauerraum, der Sänger lag auch mal zwischen den Leuten auf dem Boden, der Bassist rannte immer wieder urplötzlich mit nach vorn gestrecktem Bass in die Menge.... Es wurde schon einiges an purer Chaosmagie freigesetzt. "I Hope the Ghosts of the Dead Haunt Yr Soul Forever“ war vielleicht der Stimmungshöhepunkt. Der Band fehlen eigentlich nur noch ein paar richtige „Hits“ im Format eines „Ace Of Spades“, dann kann die nichts mehr stoppen. Wobei natürlich auch dieses unberechenbare und hm, gar progressive Element gerade seinen Reiz hat, vielleicht dürfen VT auch gar nicht zugänglicher werden. Egal, großer Anwärter für das Konz des Jahres...Oder mindestens für das heißeste (wörtlich)!

 

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