FRONTKICK, SMALLTOWN / 15.02.05 - Schaubude, Kiel

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Auf der FORCE ATTACK-DVD gefallen FRONTKICK mit einer gelungenen Coverversion von THE CLASHs „Career Opportunities“ und auch sonst hatte man Gutes gehört, da dachte ich mir, dass der Besuch ihres Konzis ’ne nette Angelegenheit werden könnte. War jedoch letztendlich auch wirklich nur „nett“, aber der Reihe nach.
Irgendwie hatte ich mit voller Hütte gerechnet, es füllte sich jedoch nur sehr zögerlich mit den üblichen Verdächtigen. Naja, in letzter Zeit war viel los und der Dienstag ist natürlich auch nicht gerade der attraktivste Weggehtag. Egal, als erste sollten SMALLTOWN aus Schweden ran. Der Sänger sah gar nicht schwedisch aus, eher wie ein Quentin Tarantino, dem gerade einer die Brille von der Nase gehauen hat. „I’m feeling really sick - almost fainting!“ verkündete der gute und sah auch ganz schön fiebrig aus. Doch Punkrocker kriegen halt keinen gelben Schein, sie quälen sich trotzdem durchs Set. Leider hauten mich SMALLTOWN auch unter Berücksichtigung dieser Einschränkung nicht gerade um, war mir die Mucke doch deutlich zu brav und zahnlos. Man schunkelte so mit und nuckelte am Bier, während man insgeheim auf mehr Aggress hoffte. Gebe ich ja auch zu, ich will den Knüppel, die Keule auf den Kopp. Doch SMALLTOWN taten mir den Gefallen nicht und rockten halt so melodisch midtempo-orientiert vor sich hin.

Vom Namen her könnte man bei FRONTKICK an ’ne alte LOST & FOUND-Old School-Hardcore-Kapelle denken. War natürlich jedem klar, dass es sowat heute NICHT geben würde (kein Problem), doch auch FRONTKICK waren irgendwie viel zu zahm. Sicher, etwas knackiger als die Schweden gingen sie schon zur Sache, auch die Gesangslinien konnten eher überzeugen, aber das ewige Midtempo ließ die Songs doch recht ähnlich klingen. Die Covers von CLASH bis CURE ernteten da noch die besten Resonanzen. Gegen Ende des Sets gab es noch ein paar Songs aus der Frühphase, die endlich ein bisschen die Handbremse lockerten. Schade, ansonsten kamen FRONTKICK sympathisch rüber, der Sänger bedankte sich immer so nett (Axel und ich fühlten by the way durch den Anblick des arg dürren Sängers unseren ...äh... Vaterinstinkt geweckt und wollten dem schon von gegenüber einen Döner holen. Und da sage noch einer, „Punkrock macht ’nen dicken Arsch“). Aber so ließ einen die Bude etwas unbefriedigt in die arschkalte Nacht eiern.

http://www.frontkick.de/
http://www.smalltownsweden.com/
- Beitrag von: Philipp
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