ARMSTRONG, UPHONIC / 12.02.05 - Hansastr. 48, Kiel

0 Dislike0
So’n Schietwetter! Drückt uns der Wind doch glatt das Küchenfenster in die Bude! Nachdem alle Scherben aufgesammelt und der Glaser ’ne Notverglasung klargemacht hatte, wusste ich, dass nun nur noch eine Prise amtlichen Rock’n’Rolls den Tag/Abend retten könnte! Und wat ’nen Glück – in der Hansastr. 48 sollten just heute ARMSTRONG weilen. Nix wie hin da, sagte ich mir, und es sollte sich mehr als gelohnt haben! Etwas schade allerdings, dass nur so wenige Leute den Weg in die Hansastr. gefunden hatten – mit 20 Gästen schätze ich wahrscheinlich sogar optimistisch. Woran es liegt, ist schwer zu sagen, müssten ARMSTRONG doch eigentlich vielen Kieler Freaks gefallen. Irgendwie haben sie offenbar ihr Publikum noch nicht gefunden, haben es mit ihrem Stil möglicherweise auch schwerer als z.B. eine Punkband, die nicht unbedingt bekannt sein muss, um Leute anzuziehen. Egal, ich kann ARMSTRONG echt nur DRINGENDST empfehlen, denn mit diesem Gig haben sie VEHEMENT an meiner Rübe geschraubt!!

Erstmal gab es UPHONIC zu sehen, die sich immerhin den Weg aus Hannover gemacht hatten. Die magere Kulisse konnte sie nicht schrecken und gut gelaunt legten sie bei erstaunlich guten klanglichen Verhältnissen los. Der Sänger lockte das sich in den Ecken rumdrückende Publikum durch CD-Giveaways nach vorne. Find ich immer etwas zwiespältig, wenn Bands diese „Kommt doch ein paar Schritte näher“-Aufforderungen bringen, aber wenn er das nicht gemacht hätte, wäre es doch ein zu krasser Totentanz geworden. Aus den Boxen erschallte ein grungiger Sound, SOUNDGARDEN kamen mir des Öfteren als Referenz in den Sinn, gut gesungen und fit gezockt auf jeden Fall. Am besten gefielen mir die schnelleren Songs, bin halt schon immer ein Speedfreak gewesen und es würde mich schwer wundern, wenn sich das noch irgendwann mal ändern sollte. Ich bin nicht ganz ein Fan dieser musikalischen Ecke, aber für jene sind UPHONIC sicher ein dicker Tipp. Daumen hoch auch für den Gast-Basser, der wohl ultrakurzfristig eingesprungen war.

Mit ARMSTRONG dann gleich noch eine Band, die sich viel Gedanken über einen amtlichen Bandsound gemacht hat. Und heute war das ein GitarrenBRETT, das sich gewaschen hatte! Hat richtig Spaß gemacht. Irgendwer fand es zu laut, ich muss sagen, dass ich es genossen habe (sollte mir das zu denken geben?). Immer treibend und schwer wogten die Songs über uns hinweg. Bei jedem ARMSTRONG-Review erwähne ich irgendwie Ollis Gesang, der überzeugt aber auch mit einer Leidenschaft, die sich gnadenlos Bahn brechen MUSS. Dat ist halt ein Musiker, der gar nicht anders kann und wohl auch GENAUSO alles reingelegt hätte, wenn GAR KEINER da gewesen wäre. Die Stimmung war im Übrigen gut, die Band angenehm locker und völlig unpeinlich bei Ansagen und Aktionen. Verblüffend, wie tight ein lediglich drei Tage junger Song gespielt wurde, der spontan ins Set aufgenommen wurde – cool! Auf das kommende Album „The Other Half“ bin ich ja echt mal gespannt, die an diesem Abend vorgestellten Songs rollten jedenfalls mit fetten Riffs in den Schädel.

www.armstrongrocks.de
- Beitrag von: Philipp
Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv