OZZY OSBOURNE "Die Autobiografie"

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OZZY – „Die Autobiografie“

(Heyne, ISBN: 987-3-453-16925-8)

Eine Bio des Madmans müsste mindestens eine unterhaltsame Lektüre sein, dachte ich mir. Dass mich der 470-Seiten-Schmöker dann aber derart aus dem Sessel haut, hat mich dann doch überrascht.

Klar, Ozzy Osbourne hat drei Karrieren und neun Leben hinter sich – er hat irgendwie jahrzehntelangen Drogenmissbrauch, haarstäubende Unfälle, Knastaufenthalte und alle möglichen Krankheiten überlebt. Aber an wie viel mag sich Ozzy überhaupt erinnern?

Eine Antwort liefert der Fakt, dass Ozzy seit Jahren Gedächtnis-Therapien macht, um zumindest einige Lücken wieder zu rekonstruieren, eine andere, dass er an diesem Buch natürlich ewig gearbeitet hat und Hilfe hatte.


Überraschend ist Ozzys selbstkritische Sicht – er beschönigt nichts und verherrlicht nichts. Sind viele Stellen äußerst witzig und ironisch („Ich weiß nicht mehr, wo wir ‚Black Sabbath‘ zum ersten Mal spielten, aber ich erinnere mich genau an die Reaktion des Publikums: Die Mädchen liefen schreiend aus dem Saal.“), machen andere betroffen (Ozzy zu seinem Sohn: „ ‚Jack, Warum lässt du dich die ganze Zeit volllaufen? Was hat dir je gefehlt‘ Er sah mich nur an und sagte: ‚Ein Vater.‘“) Besonders die Teilnahme an „The Osbournes“ und seine extreme Drogensucht reflektiert Ozzy kritisch – das sind keine lustigen Rock’n’Roll-Anekdoten mehr, wenn er sich als sabberndes, in die Hosen scheißendes (!) Wrack beschreibt.

Man erfährt zwar schon diverse Details zu Ozzy/Black Sabbath, (z.B. sollte „Paranoid“ ursprünglich „War Pigs“ heißen, das Cover war dementsprechend auch eigentlich darauf gemünzt), muss sich aber nicht unbedingt für diese Bands interessieren, um hier auf seine Kosten zu kommen.

9 Punkte

Philipp

 

www.ozzy.com

www.heyne.de

 

---Punkte: 9

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