FORCE ATTACK / 30.07. - 01.08.04 - Behnkenhagen bei Rostock

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Ich wusste es! So ein Open Air wie das FORCE ATTACK ist ein Mikrokosmos voller Geschichten. Tausende von individuellen Einzelschicksalen vermengen sich zu einem riesigen Konglomerat orgiastischer Pogo-Anarchie.
Geil, was ihr mir da so an Geschichten gemailt habt! Verständlicherweise wollten einige der Absender anonym bleiben, ihr werdet gleich lesen, warum... Einige haben auch gar nicht erst unterschrieben und so geb ich dann jeweils nur die E-Mail-Addy an.
FORCE ATTACK 2004 – unendliche Weiten... ah Schnauze, looos geht`s:
Konrad K. hat amtlich gezählt und zwar:

„197 Kuhfladen! Allein auf unserem Acker! Von der Konsistenz her eher zäh und trocken!“

Mjam, das wollten wir wissen, Konrad... Hiermit bist du zum offiziellen FORCE ATTACK-Kuhfladen-Konsistenz-Tester ernannt!

Julian Langowski meldete sich gleich mehrfach zu Wort, hier Teil 1:

„Moin Philip. Force Attack war echt geil. War dies Jahr das erste mal da.
Zu den Bands:

Bonehouse: Obwohl sie recht früh spielten, schafften sie es, die Menge anzuheizen.
Rawside: Hardcore mit krasser Movieshow(Nazi-Aufnahmen). War ganz ok.
Jan feat.UdSSR: Sehr gute Ska Band, von der das Publikum sehr angetan war. Kamen aus Österreich.
Riot of Rats: Punk Band. War ganz ok. Allerdings war die Sängerin krass ("Minnie Maus auf Droge") Kamen aus Hamburg
Kassierer: Eine der besten Bands. Total witzig und unverschämt. Sänger zog sich nackt aus und die ganze Menge war begeistert und lachte.
44 Leningrad: Spielten russische und ukrainische Volkslieder, bloß in Punk-Version. Kamen sehr gut an(hab mir sogar ne Cd geholt). Der Bassist spielte später auch auf nem "russischem Surfboard". Außerdem war das Akkordeon geil.

Im Moment fällt mir nix weiter ein, deshalb hör ich erstmal auf. Allerdings war ich auch nur Freitag und Samstag da. Sonntag hab ich nich mitgekriegt. WIe war Mutabor?“

Tscha, wie waren MUTABOR? Wer es weiß, möge sich doch bitte melden.

Und nun schildert APHRODITE X eine Begegnung der dritten Art:

„Was ich erzähl, ist total verrückt! Aber wahr. Ich ging toll beduselt nachts zu meim Zelt. Knipste meine Lampe an und zip zip waren Vorzelt und Innenzelt auf. Hab ich einen Schreck gekriegt: Da sitzt so ein Punk und masturbiert /(oder sagt man bei typen onaniert?)!!! Seine Eichel glühte schon so rot, dass ich mein Lämpchen gar nicht gebraucht hätte! Ich will grad losschrein, was der sich dabei denkt, hier alles vollzuwixen, da fällt mir auf: Der Schlafsack ist grün, das Zelt ist irgendwie eckig und alles sieht komisch aus. Das ist ja gar nicht mein Zelt. Das war vielleicht peinlich, hi hi. Bin ganz fix weggerannt und irgendwie tut mir das alles Leid.“

Oha, Aphrodite, das ist aber extremer Stoff hier.. Ja, wie heißt es denn jetzt? Onanieren oder masturbieren, Dr. Sommer ist gefragt, obwohl das ja doch alles aufs Gleiche hinausläuft.

Weniger schlüpfrig Julian Langowski mit Teil 2:

„War mir eine Freude ;)

Ich guck grad das Programm durch und denk nach was ich noch schreiben kann:

RealMcKenzies: Sehr coole Punk Band. ICh glaub aus Kanada. Gute Musik und Hitler Marsch-Parodie. Teilweise Texte gegen England glaub ich.
Rubberslime: Die Mucke gefiel mir ganz gut, obwohl ich kaum was von Slime doer Rubbermaid kenne. Die Anderen schon. Sehr viele haben mitgesungen. Haben mit dem Klassiker "Deutschland verrecke" aufgehört, glaub ich.
Jesus Skins: Hab die Show nur teilweise mitgekriegt. War ziemlich merkwürdig, als diese Masken-und-Schild-Typen ankamen. Zudem war die Hälfte des Textes "Jesus Skins, Oi!Oi!Oi!". Hat mir nich so gefallen. Die Anderen Bands fand ich mittelmässig oder ich hab sie nich gehört.

In welcher Band bist du eigentlich? Vieleicht hast du mich gesehen. ICh war der große Typ mitm Strohhut und dem Palästinänsertuch.“

Ja, den Julian hab ich mittlerweile aufgeklärt und große Typen mit Strohhüten und Palitüchern (ts ts, am Outfit MUSS noch gearbeitet werden, Julian) gab es dann auch nur EINEN...

Eher in die Kategorie „Angst essen Mopped auf“ gehört der erschütternde Bericht von Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!:

„Autos an sich sind ja ne klasse Erfindung.. Schön, dass sie natürlich immer dann den Geist aufgeben, wenn´s einem grad überhaupt nicht in den Kram passt! In unserem Falle am Freitag Nachmittag ca. 70km vor Rostock im tiefsten Nirgendwo auffer Autobahn.
Was will man machen.. bevor die Karre noch ganz verreckt, aufn Rastplatz gerollt (einer von diesen idylischen mit n paar Bänken, Tischen, nem Klohäußchen, das einem die Sinne raubt, NULL Schatten und ner kleinen, orangen Notrufsäule) und erst mal das erste Pils des Tages auf den Frust gekippt. Das sollte aber nur ein erster Tropfen auf den heißen Stein sein, denn wie sich nach kurzem Telefonat herrausstellte, steckte unsere etwas später losgefahrene Nachhut inklusive KFZ-Mechaniker bei Lübeck im Stau und sollte noch ca. 2 Stunden zu unserem lauschigen Plätzchen brauchen.. Also das Beste aus der Situation gemacht: Bier in´ Hals und erstma auf so nem blöden Tisch gemütlich machen, den grünen Männchen dabei zuschauen, wie sie Autos von Nummernschildlosen Barfuss-Fahrern ausm Verkehr ziehen, anglotzen und angeglotzt werden von Touristen und ähnlichem Pack, zwei Handwerker, die aufm Parkplatz Fahrerwechsel machen, die blöde orangene Notrufsäule, noch ein Bier.., ein Auto, was in etwas ungewöhlicher Schrägneigung über die Böschung segelt und irgendwo dahinter wieder aufschlägt... Nach einer Sekunde erkennt dann auch der etwas benebelte und sonnengeplagte Geist, dass dies nicht die politisch korrekte Fahrweise eines Autos ist. Beine inne Hand - hin da! Lustigerweise starrt man über 1 ½ Stunden alle 5min. auf diese blöde Notrufsäule, die auf solchen Rastplätzen ja schon fast ein Highlite darstellt und wenn's dann wirklich mal ballert, kommt von 3 Leuten dann doch nur noch einer auf die Idee, da vielleicht mal Bescheid zu sagen.. Zu zweit beim gut zerknautschten Gefährt angekommen - obwohl es nur 100 Meter oder so waren, machte sich die jahrelange Abstinenz von sportlichen Aktivitäten doch wieder bemerkbar - aber entgegen der ersten Erwartung stand da schon ein etwas mitgenommener älterer Herr daneben, fummelte etwas verwirrt an seinem Handy rum und fragte erst mal nach der Nummer der Polizei. Der gute Mann war wohl irgendwie ins Schleudern gekommen, wie uns hinterher von den Leuten, die direkt hinter ihm gefahren waren erzählt wurde. War ein Ehepaar auf dem Weg in den Kurzurlaub und vorher noch Tochter und Sohn beim Force Attack abliefern. ..Die Einzigen die anhielten - hilfsbereite Welt in der wir da leben..
Naja.. da es glücklicherweise nicht mal nen Kratzer zu sehen gab, war das Adrenalin auch schnell verdaut und das nächste Bier ließ nicht lang auf sich warten.. Irgendwann kam dann auch der Rest von uns an, kurz unter die Motorhaube geguckt, n bisschen rumgeschraubt, Karre lief wieder mehr oder weniger, endlich weiter! Leider wegen der ganzen Aktion Bonehouse und Loikämie verpasst.. Schade eigentlich!
Wenigstens kam man dann gegen Abend doch noch relativ frisch und aktiv aufm Gelände an, nicht so wie einige andere mit der Bahn Angereiste. (saufen - Bahn - saufen - umsteigen - saufen - Bahn - saufen - ... - Rostock - saufen - Shuttlebus - ..die Tür öffnet sich: kopfüber rausfallen und direkt vor den Ordnern mit der Fresse im Dreck liegen bleiben ..eigentlich aber ein stilvoller Auftritt für dat Fest) Tjoa... der Rest..... Wenn ich mich am nächsten Tag erinnern kann, ist es nicht meine Revolution !! (zu erwähnen wäre vielleicht noch ein Held, der mit nem Motorrad durch n Zelt gefahren ist.. natürlich schlief jemand drin und hatte dann auch am nächsten Tag ein wenig Kopfschmerzen.)“

Ja, solche Arschlöcher wie den am Ende erwähnten Kradfahrer ham wir gerne, jetzt mal ehrlich!
Oimel hingegen hat aufm Force seine Bestimmung gefunden:

„Ich bin bekehrt! Vorher war mein Leben sinnlos und leer: Rumhuren, Saufen, Fußball und Prügeln. Doch jetzt hab ich die JESUS SKINS gesehen und habe mir gleich die Glatze geschoren, mich umbenannt (hieß früher Eumel) und ’ne Bibel gekauft. OI OI AMEN!”

Toll, Oimel, jetzt kannst du Rumhuren, Saufen, Fußballgucken, Prügeln UND Beten!
Julian Langowski gibt indes nicht auf:

„HeHe.Was fürn Zufall. Ich bin der Freund von Jonathan. Wir sind ja beide mit Tomas gefahren. (Er meint den Webmaster von BONEHOUSE, Anm. Philipp) Na egal: außergewühnliche Sachen während des Konzertes. Da gabs so Einiges:
Erst einmal: Das ist alles eine tagelange Saufparty. Die Leute rennen schon um 10.00 morgens mitm Bier inner Hand rum und laufen paar Kilmometer zum nächsten DOrf, um n Kasten Bier zu kriegen. DIe Stimmung war cool und gelassen. Hab auf jeden Fall keine Schlägerei mitgekriegt. Die Klos waren natürlich scheiße. Da geh ich lieber ins Gebüsch. Schon morgens früh fingen die Leute auch schon mit hauseigener Musik an. Auf einem Bus z.B. stand ein ziemlich großer Boxenturm, der schon früh morgens in Betrieb war. Es wurde auch viel Feuer gemacht. Dazu sind die Leute einfach mit ner Axt in Wald gelaufen und haben nen Baum kleingehakt.
Ich hab auch ne ziemlich witizige Geschichgte mitgekriegt: Vorne beim Pogen fragt Einer nen Anderen, ob dieser sein Bier kurz halten könne. Der tut es und der Andere zieht sein DIng aus der Hose und pogt pissend weiter. Hab ich allerdings nur gehört.“

Tscha, ob das nun alles Werbung fürs FORCE ATTACK ist und die bisher unentschlossenen Dremu-Leser ganz wild aufs Festival geworden sind, weiß ich nu auch nich...
Ein paar Mails hab ich ja noch. Aber die gibt’s nur zu lesen, wenn ihr mir noch mehr von der Scheiße schickt, hä hä. ONWARD TO TEIL 2!?!
- Beitrag von: Philipp
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