AMERICAN TOURISTS - "Kinder de-

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Das sind mir doch mal sympathische Touristen – die halten dir nicht die Kamera vor die Fresse, sondern ballern dir lieber energiegeladenen Sickocore um die Lauscher! „Kinder des Zorns“ bietet genau den Stoff, den ich mir nach einigen Konzis der AMERICAN TOURISTS von ihrem ersten Longplayer erhofft hatte: Hektische Tempowechsel, irres Geschreie, interessante Texte und nicht wenige Ohrwurmmelodien. Da ist ordentlich Leben drin und das kann man nicht mal so nebenbei hören. Nee, den TOURISTS musste schon zuhören und den Abwasch halt mal noch 'ne Woche länger vor sich hinschimmeln lassen. Schon nach viel kürzerer Zeit geistern dir div. Gitarrenharmonien und Textzeilen erbarmungslos durch den Kopp (wie „sie sollen nur abwarten bis wir ihre technik kennen / um ihre spermabanken in die luft zu sprengen“...) und du legst die Platte wieder und wieder auf, sei es nur um die Stimmen in deinem Schädel endlich ruhig zu stellen. Dann fallen dir auch diese ganzen Details auf, die hier mit viel Liebe integriert wurden. Da wird schon mal so einzige 70er-Disco-Chanteuse hinter ein Break gesampelt („everybody dance now!“ ertönt es plötzlich in „Give Me Inspiration“), Gast-Stimmen flirren durch die Produktion, ein kleines Mädchen zählt bei „Herzassdame“ – klasse gemacht, weil es immer wunderbar zur Stimmung des jeweiligen Songs passt und das Gesamtbild abrundet. Insgesamt verdammt eigenständig, das atmet viel alten HC-Spirit im Sinne unkonventioneller Songstrukturen und origineller Ideen. Die trockene Produktion passt da wie Arsch auf Eimer, das zum intensiven Blättern einladende Booklet ebenso. Nur das Telefon-Intro finde ich etwas zu lang, da wird ich immer ganz nervös von. www.zeitstrafe.de www.americantourists.de ---Punkte: 8
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