KURHAUS - "Refuse To Be Dead" -

0 Dislike0
Wie heftig sich KURHAUS entwickelt haben, brauche ich wohl so gut wie keinem Dremu-Leser mehr zu erzählen. Denn wenn das jemand hier noch nicht mitgekriegt hat, interessiert sie/er sich wohl nicht für Hardcore. „Refuse To Be Dead“ ist jedenfalls das tongewordene Manifest dafür, dass Hardcore 2004 nicht für „tough guy“-Bullshit stehen muss, sondern auch politisches Bewusstsein, engagierte Aussagen und eine positive Einstellung für ein bewussteres Leben bedeuten kann. Neulich sagte mir jemand, KURHAUS seien ihm „zu PC“. Schön, dann hört euch weiter Songs über Autos, Flammen und Saufen an! Allen anderen sei hiermit auch das KURHAUS-Inti auf dieser Seite empfohlen, denn dann kann ich gleich zur Musik kommen: Den geradlinigen Weg des knüppeligen HC mit Brüllgesang haben KURHAUS schon lange verlassen – Gø singt jetzt eher in einem teils anklagenden, teils leidenden Tonfall, die Rhythmik ist VIEL vertrackter geworden (erinnert etwa an AT THE DRIVE IN und Konsorten), und die Saitenfraktion lässt hier so einiges an noisigen Elementen, aber auch hammereingängigen Melodien sowie fetzigen Riffs vom Stapel. Insgesamt eher NOCH aggressiver als früher, auch wenn die Power jetzt anders vermittelt wird – sie springt dir nicht in jedem Moment direkt ins Gesicht, sondern schleicht sich des Öfteren um dich herum und packt dich umso hartnäckiger im Genick, lässt dich nicht mehr los. Es gibt ruhige Momente (aber nicht so ein vorsehbarerer Laut/Leise-Wechsel wie bei vielen Metalcore-Bands), überdrehte Screams (meist von Klampfer Hanfti), Synthies – kurz: An Experimenten und Einfallreichtum wird nicht gespart! Besonders gut gefallen mir „We’ve Marked These Red Lines“, wo Gø mit Sprechstimme Gänsehaut erzeugt („they justify their deeds with profits and growth, tell us it is necessary / but there is no justice in capitalism”) und “Prority #1”, welches mit satten Ohrwurm-Melodien längerfristig nachwirkt. Das ganze Artwork ist sehr stilvoll gehalten (passend dazu wurde die Homepage umgestaltet), die Produktion fängt den Geist der Musik perfekt ein – „Refuse To Be Dead“ ist ein Volltreffer! www.freecore-records.net ---Punkte: 10
Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv