THE ADOLESCENTS, CHAOS-CONTROL / 09.08.09 – Kiel, Schaubude

0 Dislike0

Schuld ist ein Kuchen!

Nein, eigentlich ist El Tofu schuld, denn der hat Torsten mitgebracht, welcher wiederum einen Kuchen dabei hatte. Selbstgekaufte Fertigbackmischung, trotzdem lecker.

Und DESHALB gehen wir viel zu spät los (nämlich als der Kuchen alle ist) und verpassen CHAOS-CONTROL komplett. Erst denk ich noch, dass ich verarscht werde, als man mir draußen verkündet, dass die erste Band schon gezockt habe, doch ein verschwitzter Moe ist der Beweis.

Fuck. Aber zum Glück kann uns der Joyboy berichten:

Ein beachtliches Maß an Rücksicht kommt heute denjenigen zu, die am nächsten Tag arbeiten müssen. So beginnt die erste Band noch deutlich vor 22 Uhr!

Das gibt es in Kiel bei einem Konzert mit nur zwei Bands doch äußerst selten, genauso wie den für die Schaubude ungewohnt hohen Eintrittspreis von 8 Euro, aber immerhin kommt da ja auch nicht irgendwer. Könnte mir vorstellen, dass für die ADOLESCENTS andernorts noch deutlich mehr gelöhnt werden muss.

 

Obwohl nicht alle mit einem derart frühen Beginn rechnen und erst nach dem Auftritt der ersten Kapelle eintrudeln, ist bei CHAOS CONTROL der Laden bis auf den altbekannten Halbkreis vor der Bühne schon ganz ansehnlich gefüllt.

Da die Band bekanntermaßen aus unsympathischem Gerümpel besteht, mit dem ich auch privat nichts am Hut haben möchte, ist es wohl umso erstaunlicher, dass ich für BockyCasiAchimMoe nur Lob übrig habe.

 

Im Vergleich zu den letzten Konzerten fallen mir dabei zwei Dinge besonders auf:

 
  1. Moe ist nahezu nüchtern (!) – ungewohnt, macht sich aber nicht all zu negativ bemerkbar.
  2. Es gibt ein paar Songs zu hören, welche offenbar so brandneu sind, dass sie noch mit ihren Arbeitstiteln angesagt werden. Mir hat es dabei nicht nur aufgrund des gelungenen Namens besonders „Das von eben“ angetan.
 

Auch das vom letzten Meierei-Konzert noch gut in Erinnerung gebliebene „Die Katze sitzt am Fenster“ (oder so ähnlich) gibt es zu hören. Moe stellt zuvor noch klar, dass es sich bei der Flensburger Band mit den halbverzerrten Gitarren und den Texten, die ihre Aussagelosigkeit mit unverständlicher Metaphorik kaschieren und der „Die Katze“ gewidmet ist, nur um Mr. Burns handeln kann.

Außerdem kündigt er den Einsatz eines Gesichtsausdruckes an, den er sich bei einem Punkrocksängerfernkurs gekauft habe.

Ich hab keine Ahnung, wie viel Kohle dabei draufgegangen ist, aber nach dem Genuss des Ergebnisses denke ich trotzdem, ambitionierte Bands sollten ihre Kohle trotzdem lieber weiterhin dafür verschwenden, ihre Interviews nur noch als Engländer verkleidet in London zu geben, oder um sich als Support-Act bei Silbermond & Co. einzukaufen, anstatt einen dieser Kurse zu belegen.

 

Aber sonst toll wie immer.

 Ich, Philipp, übernehme dann mal wieder:

Die ADOLESCENTS gehören zu den Bands, die mir seit Ewigkeiten ein Begriff sind, von denen ich aber irgendwie keine Platte habe. Unbewusst kennt man dann aber doch eine ganze Handvoll Stücke, die man getrost als Punk-Klassiker bezeichnen kann.

Zunächst ist die Band optisch schon mal sehr interessant. Zwischen den vier altgedienten Recken zockt ein Teenager Gitarre – wenn die Gerüchte stimmen der Sohn des originalen Klampfers, der wohl keine Lust mehr hatte. Da hat er flugs mal seinem Knirps die Songs beigebracht, ihn dann irgendwann mit einem Arschritt in die weite Punkrockwelt verabschiedet.

Der „Kleine“ weiß sich aber zu behaupten und meckert den Rest der Band schon mal aus, wenn jemand sich verspielt…

Der Hammer sind die dreistimmigen Chöre, die sich perfekt anhören, als läge gerade eine BAD RELIGION-Scheibe auffem Teller. Anfangs sind die noch ein wenig zu leise, was aber schnell geregelt wird. Dazu keift und schreit der Sänger, was sich einfach nur geil anhört. Erstaunlicherweise ist der Typ offenbar so heiser, dass er beim Reden zwischen den Songs kaum krächzen kann. Macht aber nichts, denn die Ansagen übernimmt einfach der Rest der Band, und irgendwie hört man beim Singen keinerlei Beeinträchtigung der Stimme.

Die Schaubude ist übrigens gerammelt voll, die Hitze unbeschreiblich. Da ist es draußen endlich mal bisken kühler und man begibt sich freiwillig in so eine Saunaofenhölle… Stillstehen mag trotzdem niemand, schaubudenuntypisch geht heute richtig Pogo ab. Viele Gesichter sind aufgetaucht, die man richtig lange nicht gesehen hat, was dem Abend eine besonders ausgelassene Atmosphäre verleiht. Alte Schule, und die ADOLESCENTS verkörpern die Schulleitung...

So wird die Band immer wieder angefeuert, „Kids Of The Black Hole“ oder „I Hate Children“ sind lauthals geforderte Stücke, die dem Mob auch gewährt werden.

Ein völlig grandioser Abend, und das an einem Sonntag. Ein recht großer Teil des Publikums bleibt auch einfach und feiert weiter.

Am nächsten Tag dann: THE VADERS & THE DRIFTWOOD FAIRYTALES – wir werden auch dat mal unter die Lupe nehmen, also bis gleich.

Kommentare   

0 #7 Torsten 2009-08-11 16:58
Au backe! Ich hab politisch unkorrekt konsumiert ...
Nehm' ab jetzt nur noch das Billigzeux ...
Zitieren
0 #6 Andy 2009-08-11 16:58
Vielleicht sollten wir hier lieber Reviews zu Kochsendungen und Kochbüchern schreiben, nachfrage besteht ja anscheinend.
Zitieren
0 #5 flo mau 2009-08-11 16:58
sorry,mieser kommentar.wollte euch die schackhaften brownies nich madig machen
Zitieren
0 #4 flo mau 2009-08-11 16:58
war das die backmischung von dr.oetker?wann ja,dann ist der rechte rand doch garnich so weit weg,oder?
Zitieren
0 #3 mr.burns 2009-08-11 16:58
Haha, sehr schön, moe!!! ;o)
Zitieren
0 #2 Andy 2009-08-11 16:58
Und wenn mans ganz genau nimmt haben wir die Brownies auch erst gestern aufgegessen.
Zitieren
0 #1 Torsten 2009-08-11 16:58
Wer's ganz genau wissen will: es waren Brownies - locker und lecker! ;-)))
PS: Bitte NICHT mit dem rechten Rand verwechseln ...
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv