HEADBANGERS OPEN AIR XII / 23.07.09 – Brande-Hörnerkirchen, Tach 1

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Der Zusatz „Tach 1“ ist irreführend, denn zumindest von mir wird es keine Aussagen zu Freitag und Samstach geben. Ich war nämlich lediglich am Donnerstag anwesend, da mich eigene musikalische Tätigkeiten fernhalten sollten. Immerhin lockten heute bereits u.a. VICIOUS RUMORS, TANK und BULLET, also hin da.

Derart voll war es am ersten Tag, der mittlerweile fast ein vollwertiger dritter Festivaltag ist, auch noch nie. Überall tummelten sich die Damen und Herren Headbanger, natürlich meist in Old-School-Gewandung, wobei es Ausnahmen gab - auffällig z.B. ein feister Typ in Borat-artigem „Badeanzug“, uärks.

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Erste Band, LICK THE BLADE, fiel endlosem Anstehen und zahlreichen Begrüßungen zum Opfer. Nun, nebenbei bekam man schon was mit, die Amis klangen stark inspiriert von MAIDEN und MERCYFUL FATE. Gesanglich etwas dünn, aber beeindruckende Gitarren.

Zu BULLET kämpften Strecker und ich uns dann aber ganz nach vorne, die Schweden sind immer zu spektakulär, als dass man sie lediglich vom Bierstand aus betrachten will. Der Linecheck schien schon fast beendet, da fiel Strecker auf, dass unsere Bierbecher verdächtig leer aussahen. Der Höllenhund drängelte sich doch glatt durch die Massen zurück an den umlagerten Tresen und schaffte es sogar rechtzeitig zurück! Dann gab es die gewohnte BULLET-Vollbedienung. Einfach nur jedes Mal Kult, wie Frontasi Hell Hofer alles in Grund und Boden kreischt, die drei Saitendachse mit ihren Lederjacken über den nackten Oberkörpern dazu posen. Die vielen Auftritte haben es der Band offenbar ermöglicht, sich ein BULLET-Logo mit so Glühlämpgen zu leisten. Schick. Auch schick die neuen Badges mit dem BULLETmobil drauf. Aber zurück zum Geschehen: Die Leute stampften, quietschten, fistbangten und schrien mit. Leider musste der eingangs erwähnte Typ in Borat-Klamodis nun crowdsurfen – und hing plötzlich mit gespreizten Beinen vor meinem Gesicht. Es gibt Dinge, die will man nicht so deutlich sehen… Hell Hofer stellte nun die Band vor und bezeichnete Hampus Klang als besten Gitarristen der Welt. Yeah, Hampus Klang - der Mann, der Name, das Spiel.

Mal wieder Zeit für Q5 und Songs von „Steel The Light“. Eine gute Band, die schon vor einigen Jahren in Tegelhütters Garten gastierte, wenn ich mich recht entsinne.  Letzteres war auch der Grund, weswegen ich mich von Strecker auf ein paar „Lütjen Minze“ mitschnacken ließ. Dennoch konnte ich so einige Songs von Q5 erhaschen und kann mich insgesamt positiv äußern. Gut gesungen, tight gespielt, ich muss die beiden Platten der Band glatt mal wieder auflegen. Der Titelsong des Debuts (s.o.) ist auf jeden Fall ein Klassiker.

Tja, TANK ohne Algy Ward – das ist, als ob man MOTÖRHEAD ohne Lemmy anbietet. Doogie White (Ex-RAINBOW) ist ein guter Sänger, aber er ließ den rauen Charme des Hauptsongwriters vermissen. Schlecht waren TANK so zwar nicht – alle Musiker sind alte Hasen der NWOBHM -, aber es blieb für mich eher eine TANK-Coverband, zu denen man natürlich gerne mitschunkelte, denn zeigt mir den Fucker, der zu verfluchten Hits wie „Don’t Walk Away“, „Stormtrooper“, „This Means War“ oder „Turn Your Head Around“ nicht in Wallung kommt.

Als spannend empfand ich das Warten auf VICIOUS RUMORS, denn wenige Bands haben sich in ihrer Geschichte qualitativ derart unterschiedlich präsentiert wie die ollen Power-Metal-Haudegen. Ich wusste nur, dass James Rivera nicht mehr dabei ist, somit ein neuer Sänger requiriert worden sein muss. Allerdings war auch durchgesickert, dass zum 30-jährigen (!) Bandjubiläum der „Soldiers Of The Night“-Sänger Gary St. Pierre mindestens ein paar Songs schmettern werde. Und was soll man sagen – der Auftritt knüpfte an alte Glanzzeiten der Carl-Albert-Ära an!  

Zunächst konnte man erleichtert sein, dass der neue Mann am Mikro sich zwar ein albernes Pseudonym – Ronnie Stixx – zugelegt hatte, stimmlich jedoch absolut überzeugte. Natürlich ist er kein Carl Albert, aber er brachte die Gesangslinien mit der nötigen Authentizität. Und es dampfte bald aus den Boxen, denn die Gitarren schroteten einen Killerrriff nach dem anderen – „Don’t Wait For Me“, „The Crest“, „Digital Dictator“, „Abandoned“, „You Only Live Twice“, „World Church“... Und dann stapfte in der Tat St. Pierre auf die Bühne, der 23 Jahre nach „Soldiers Of The Night“ in Topform war. Und so gab es auch „Murder“, „Blitz The World“, „Soldiers Of The Night“ etc. zu hören – sagen wir es ganz nüchtern und sachlich, wie es ist: Besser kann man verfickten 80er-Metal nicht zocken, heilige Scheiße! Zu wünschen übrig blieb: nichts. Basta.

So, vllt. ergänzt jemand die weiteren Geschehnisse, wäre interessant, denn mit RAZOR, PILEDRIVER, HELSTAR oder EXXPLORER war ja noch so Einiges angekündigt.

 

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