GRACE WILL FALL, DEAD FLESH FASHION, BETTY OETKER / 03.04.09 - T-Stube, Rendsburg

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Punk ist die Philosophie der Verweigerung - und so verweigere ich heute den einfachen Gang in die Pumpe oder in die Schaubude oder gar den Abend vor dem unsäglichen Fernseher, sondern mache mich auf gen Rendsburg in die T-Stube, um mir die Musik, die dort gespielt wird, anzusehen.
Außerdem hat die Stube ja wohl auch umgebaut und neu gestrichen, also hin da.

Beim Ankommen merkt man allerdings gleich: irgendwas ist seltsam..

Da steht ja nicht mal die übliche Menschentraube vor der T-Stube und das trotz erfreulicher Frühlingswärme. Was ist denn hier los?
Tatsächlich ist die Stube ziemlich leer, nicht mal 50 zahlende Gäste sind anwesend und das am Freitagabend. Eher enttäuschend, feiern doch heute GRACE WILL FALL den Release ihres Albums mit dem simplen Namen "Second Album". Die lassen sich davon aber offensichtlich nicht bremsen, dazu aber später.

Als erstes spielen die Hamburger BETTY OETKER. Die Musik schwankt so zwischen belanglosem Hardcore und aggressivem Metal, während die Musiker wirken als wären sie fest mit der Bühne verankert. Ansagen ala "Wie gehts euch?" und "Kommt mal näher", lassen eher auf Stadionrocker denn auf Punker schließen. Im ganzen kommen die Jungs ziemlich unsympathisch rüber. Auch das Publikum strotzt nicht gerade vor Tatendrang und Enthusiasmus, so dass BETTY OETKER irgendwas sagen von wegen hoffentlich sieht man sich mal wieder aber nicht hier oder so ähnlich.

Dann kommen DEAD FLESH FASHION aus NRW an die Reihe. Hier gibts schon brachialeren Hardcore mit doomigen und frickeligen Parts ala WAR FROM A HARLOTS MOUTH oder DILLINGER ESCAPE PLAN auf die Ohren. Ihre Ansagen sind sehr dankesschwanger und man bemerkt schnell die freundschaftlichen Bande zu GRACE WILL FALL, denn ihnen werden diverse Songs gewidmet. Die Band geht hier viel besser mit als die vorherige und Sänger Patrick springt trotz gewisser Körperfülle auf und vor der Bühne herum wie ein junges Reh. Das ist schön anzusehen und zu hören und lässt mich dann auch die am Merchstand erhältliche 3" CD einsacken.

Dann schließlich: GRACE WILL FALL. Von Philipp ja schon als eine DER Livebands in seinem Bericht vom Oktober gefeiert, liegt die Messlatte für die Schweden hoch - und wird locker genommen. Mit "The Assasination of Peggy Sue", "Celebration" und "Heroine" werden die besten Songs des neuen Albums gespielt, aber auch vom alten Album werden noch Lieder zum Besten gegeben. Dabei wird wieder sehr viel herumgesprungen und Grimassen geschnitten. Auch das Publikum nimmt den schwedischen Hardcorecrust sehr positiv auf - aufgrund der Menge an Zuschauern ist die Stimmung allerdings leider nicht so gut wie bei dem letzten Auftritt hier. Spaß hats trotzdem gemacht und wiederkommen dürfen GRACE WILL FALL auch sehr gern.

Nach dem Gig wird dann noch mit Iron Maiden Mucke zelebriert und Zwischenmenschlichkeit geübt, aber für mich gehts nach Hause - nüchtern is das sowieso nicht so spaßig.

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