EVIL ONE, EXTINCT, INTO OBLIVION / 09.01.09 – Kiel, Pumpe

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Wie Strecker bereits neulich berichtete, hatten die Kieler EXTINCT eine deutsch-französische Freundschaft geknüpft und zunächst einen Auftritt in Paris gezockt. Nun also die französischen Gesinnungsgenossen in Kiel. Wahnsinn eigentlich, für nur jeweils einen Auftritt diese Strecke abzureißen, dafür schon ma Respekt, denn durch solche Aktionen werden Netzwerke geknüpft, bleibt der Underground lebendig. Vor diesem Hintergrund hätten ruhig mehr Leute erscheinen können, wenn schon eine Kieler Band Herzblut und Knete investiert. Obendruff noch die wieder aktivierten Hamburger Todesbleifreaks von INTO OBLIVION, die ich früher schon (Mitte der Neunziger) immer sehr geil fand.

 

Leider spielten INTO OBLIVION dann auch bereits, als wir im Roten Salon der Pumpe eintrudelten. Für einen sehr intensiven Eindruck reichte es dennoch. Am Gesang war Stefan von KAOSPHERE, der alte Death Metal-Nacken, was schon mal überzeugte, denn der Kerl hat bekanntlich eine mächtige Röhre. Völlig heftig war der präzise knüppelnde und blastende Drummer, der wohl auch schon bei EISENVATER gespielt hat. Und Charakterfresse Karim an der Gitarre seh ich eh immer gern zu. Falls ich mich nicht irre, war der letzte Song ein Cover von CRYPTOPSY (kann aber auch sein, dass meine Birne bereits ein wenig weich vom Rübeschütteln war).

Diesem Auftakt versuchten EXTINCT von technischer Seite aus gar nicht erst auf selbem Level zu begegnen. Es gab herrlichen Old School Metal, den ich so mitreißend von der Band gar nicht in Erinnerung hatte. Irgendwer neben mir verglich das ganze mit den dt. DARKNESS und in der Tat hatten Riffs und Beats dieses typische Flair deutschen Urthrashs. Räudig und dreckig, nicht technisch, sondern recht einfach in den Strukturen. Dem Mob gefiel es, sodass die Band nach einigen Songs gut angefeuert wurde.

Nun war es an der Zeit für die Franzosen. Recht souverän zockte man Thrash Metal, den Strecker in seinem Review mit ANNIHILATOR verglichen hatte. Die Songs würden mit rauem Gesang deutlich härter wirken, mit Sänger Fred hat man jedoch eine echte Metalsirene an Bord, wodurch man eher in Gefilden sehr melodischen Thrashs schippert. Fred machte seine Sache insgesamt gut, rannte durch die Menge und wirkte sehr enthusiastisch, was entsprechendes Feedback hervorrief. Gut, es mogelte sich auch ma ‘nen schiefer Ton rein, aber das passiert ganz anderen Kalibern, die zudem dabei nicht soviel herumrennen auf der Bühne. Die Schüttelrüben um mich herum honorierten übrigens auch das kultige Kutten-Outfit, dessen Badges die internationale Thrash-Mischpoke abdeckten.

Sehr nettes Ding, danach gab es Stromschlag-Party, also noch ordentlich Metal aus der Konserve, und bis die Lichter angingen, sollte es noch lange dauern…

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