SMOKE BLOW, LIMBOGOTT, ED RANDOM / 20.12.03 - Schleswig, Juz
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Dienstag, 21. November 2006 00:00
- Geschrieben von Philipp
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Beim Soundcheck spielten SMOKE BLOW zwei ganz neue Songs, die mir gut gefielen. Schön melodische Punkrock-Abgehdinger a la MISFITS waren das. Dass die nicht etwa kommerziell klingen, dafür sorgen amtliche Kreischanlagen von Letten, der überhaupt verdammt variabel schmettert. Parallel zum Soundcheck wurde von den Köchinnen lecker Glühwein angepunscht, der dem gierigen Mob für umme offeriert wurde. Und das Zeug hatte es in sich! Kein Wunder, dass dieser Abend vor einem rundum verstrahlten Publikum stattfand! Ganz ehrlich, ein derart besoffenes Publikum hab ich selten erlebt. Auch ich hatte schon einen gehörigen Schwips, als ED RANDOM loslegten, dat wollen wir mal gar nicht schönreden hier.
Jo, und die QUALITÄTEN von ED RANDOM noch weiter zu beschreiben, hieße beschissene Eulen ins verfickte Athen zu schleppen. Es war gut wie immer! Hm, was haben die eigentlich alles an Liedern gespielt? Man weiß es nicht mehr so genau. Aber der Glühwein schmeckte zusehends leckerer, das weiß ich noch mit Bestimmtheit. Mickey Diamond blieb dieses Mal von technischen Ausfällen wie auf dem diesjährigen Honigsee-Festival verschonte, zockte also grinsend auf seinem dicken Kontrabass rum. Und Ole, der alte Popcornfachverkäufer, ließ sein dreckiges Organ erschallen, welches er ja mittlerweile auch den TYPHOON MOTOR DUDES leiht.
Es hätten eigentlich noch FAUSTMÖRDER spielen sollen, die mir als knüppeliger Grindcore beschrieben wurden. Aber die mussten leider absagen, schade. Ebenfalls unbekannt waren mir bis jetzt LIMBOGOTT, die ihren Sound als POST INDUSTRIAL VIOLENCE METAL betiteln. Das hört sich gewalttätiger an, als es im Endeffekt klang. Zwei Sänger tobten über die Bühne, knurrten und schmachteten teils mit ordentlich Zerre auf den Mikes. Das kam schon ganz geil. Aber die Musik war nicht ganz mein Ding, wirkte auf mich etwas zu kalt und mit zu wenig Gitarren gesegnet. Weniger Elektronik, mehr Brett bitte. Vielleicht war ich auch gerade nicht in der Stimmung für sowat, vielleicht schmeckte auch der Glühwein zu lecker. Die Stimmung war auf jeden Fall super, was man über den ganzen Abend sagen muss.
Zum Abschluss also SMOKE BLOW, die eine gute Stunde lang vom Leder zogen. Mittlerweile hat sich das Ding mit dem zweiten Sänger ja gut entwickelt. Ich hatte bei den ersten Gigs mit MC Straßenköter damit noch Probleme, der Gute wirkte noch wie ein Fremdkörper auf mich. Aber jetzt ist er nicht mehr wegzudenken aus der Band, ergänzt das Ganze gesanglich und von der Action her. Nur hatte er heute ein Handicap, ihm war nämlich eine Woche vorher auf der Bühne eine Kniescheibe rausgesprungen. Also musste er sich zurückhalten, sich zwischendurch oft hinsetzen. Gute Genesung by the way! Ging aber auch so gut ab, denn SMOKE BLOW setzten ausschließlich auf ihre Abgehstücke. Da gab es viel von der "German Angst" wie "Sick Kid '85", "Circle Of Fear" oder "Dancing With The Dead", ältere Dinger (geil: "Satans Highway") und auch einen der beiden neuen Titel. Eine Zugabe gab's nicht, auch wenn die Leute durchaus noch heiß waren. Muss ja auch nicht immer sein, "Zugaben" werden heutzutage eh viel zu inflationär gespielt und dadurch hat das Wort in seiner eigentlichen Bedeutung seinen Sinn verloren.
Yeah, die Luft stank nach Alk und Rauch, alle außer den Straight Edgern waren besoffen, in den Ecken glitzerten die erste Kotzlachen - kurz ein Ambiente zum Wohlfühlen. Im Backstageraum flossen dann noch ein paar Abschiedsgetränke, bevor es heim- und bettwärts ging, stand mir doch am nächsten Tag ein elfstündiger Kino-Marathon bevor. Bis zum nächsten HACKRESSEN & LAMETTA-Fest!
- Beitrag von: Philipp
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