IGNITE / 26.06.2006 - Flensburg, Roxy-Concerts

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Boah, hab es lange nicht mehr gehabt, dass ich eine Platte wirklich über Wochen täglich auflegen MUSS und mir die Songs ständig durch die Rübe dengeln. Aber genau so verhält es sich mit der neuen IGNITE „Our Darkest Days“, die ohne einen einzigen Ausfall nur Volltreffer enthält. Im Moment sind IGNITE schwer unterwegs, spielten gerade auf dem Hellfest, dem Pressure und dem Graspop Metal Meeting, anvisiert sind nächstes Wochenende dat With Full Force und dazwischen Klubgigs überall in Europa. Zum Beispiel an diesem Dienstag in Flensburg!



Immer wieder die Hölle, der Weg zu diesem Roxy-Concerts, vor allem wenn man eh schon spät los kann und ein weiterer Mitfahrer erst noch in Rendsburg abgeholt werden muss… Zu misslungenen Absprachen und schlechten Wegbeschreibungen gesellten sich auch noch ein kaputtes Handy, so dass wir über zwei Stunden von Kiel bis zum Roxy brauchten, die beiden „Vorbands“ natürlich schon durch waren und IGNITE bereits seit 15 Minuten zockten!


Dennoch wurde das Konzert, an das ich verdammt hohe Erwartungen hatte, zum bisherigen Hardcore-Highlight des Jahres. Ich brauchte nur ein, zwei Songs, bis mich die Intensität der Band in den Pit riss, den ich auch erst nach dem letzten Song völlig durchgeschwitzt wieder verließ. Es waren ca. 160 Leute in dem ungemütlichen Schuppen, gar nicht so schlecht für einen Dienstag und bei der Lage im Industriegebiet. IGNITE konzentrierten sich keineswegs nur auf ihre neueste Scheibe, die ja ein ziemlicher Erfolg zu werden scheint, sondern wühlten ordentlich im Backkatalog. Und gerade alte Songs wie „Family“, „Straight Ahead“ oder der UNIFORM CHOICE-Titel „Screaming For Change“ sorgten für Bewegung vor der Bühne, hatten diese Old School Hardcore-Energie. Da sind viele neuere Songs einfach melodischer und knallen dir die Brechstange nicht mehr direkt zwischen die Augen. Aber gerade da kommt Zolis Stimme so richtig zum Tragen, daher begeisterten „Fill In The Blanks“, „Bullets Included No Thought Required“, Hands On Stance“, „Fear Is Our Tradition“ oder „Let It Burn“ mich noch mehr. Letzterer wurde von Zoli mit der Bitte angesagt, man möge sich doch nach der Show nicht besoffen ans Steuer setzen. Ansonsten gab es keine Straight Edge-Parolen (man knallte sogar einen Kasten Flens ins Publikum!), wobei mittlerweile auch klar ist, dass IGNITE lange Jahre lediglich als SE-Band verkauft worden waren, tatsächlich aber amtlich gebechert hatten. Stattdessen war die Band sehr locker im Umgang mit dem Publikum, scherzte über die WM oder erzählte von der ersten Begegnung mit MOTÖRHEAD vor ein paar Tagen. auch untereinander nahm man sich gerne auf die Schippe, so erhielt der Gitarrist links schön Szenenapplaus, als er „gekonnt“ rückwärts über eine Monitorbox stürzte… sehr sympathisch und so war die Atmosphäre sehr familiär und positiv geladen zugleich. Völlige Highlights dann das U2-Cover „Sunday Bloody Sunday“, „Poverty For All“ (über den ungarischen Volksaufstand ’56 gegen die sowjetische Besatzung. Zoli Teglas hat übrigens ein entsprechendes Tattoo mit dieser Jahreszahl aufm Arm), „Veteran“ und als Zugabe dat treibende „A Place Called Home“, wo gewisse stimmliche Parallelen zu einem Herrn Klaus Meine (in geil natürlich) einfach nicht wegzudiskutieren sind, he he. Tscha, da hatte sich der Weg mehr als gelohnt, ich überlege echt, ob ich im Juli noch die IGNITE-Gigs in Bremen und/oder Hannover mitnehm…


http://www.igniteband.com
http://www.myspace.com/ignitemusic
- Beitrag von: Philipp

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