KUMPELBASIS, SUPABOND / 10.06.06 - Berlin, Trinkteufel

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Cool, gleich zwei Geburtstage feierte die Crew des Trinkteufels und lud dazu Gäste sowie Bands ein. Da der Laden und die Leute sehr nett sind, war der zusätzliche Anreiz „xxx Liter Freibier“ eigentlich gar nicht nötig und so nahm ich die Einladung gerne an. Kurz per Internet einen Fahrplatz inner Mitfahrzentrale organisiert – UND AB! Der Tag in Berlin war schon recht schön, dat Wetter war ja super, daher fläzten sich in allen Grünanlagen die Leute rum, irgendwie spielten überall Straßenmucker, so’n Künstlerfest in Kreuzberg mit Ständen und Vorführungen konnte auch noch abgegriffen werden. Vor der Party saßen wir dann noch mit einer Horde Punks in einem Innenhof, wo gegrillt wurde und die dieser Tage allgegenwärtige Glotze lief. Das Fußballfieber hat auch einen Großteil der Punker infiziert, ich selbst stelle bei mir eine standhafte Immunität fest. Aber glotzt euch dat ma alle an und habt euch lieb, mir ist das alles egal, solange die Faschos die Stimmung nicht für ihre Zwecke nutzen.

Im Trinkteufel muss man auf die Trinkgepflogenheiten achten, ruckzuck haben die dir da einen eiskalten Kümmerling in die Hand gedrückt. Wichtig: Das ausgetrunkene Fläschchen darfst du auf keinen Fall auf den Tresen stellen, sondern nur hinlegen! Sonst hast du die nächste Runde am Hals und der Laden ist bekanntlich meistens mit durstigen Zecken gefüllt!

Den Anfang machten SUPABOND, die mir sehr gut gefielen. Energischer Pogo-Punk mit starken NDW- und HANS-A-PLAST-Einflüssen und einer Sängerin, die mich an Nina Hagen erinnerte. Die Gute sprang ordentlich in der kleinen Kneipe rum und wer mitsingend die Lippen bewegte, hatte schnell das Mikro vor der Fresse. So ging’s mir auch beim HANS-A-PLAST-Cover „Rock’n’Roll Freitag“, den man sehr originalgetreu coverte. Da passte die Stimme wie Arsch auf Eimer. Die eigenen Texte schienen auch sehr interessant zu sein, kann mich aber jetzt nicht mehr an Zitate erinnern.

Mittlerweile waren ordentlich Bekannte da, war sehr schön Leute wie Hacke (MC Hackmann in da House!) oder Ralle (Ex-RAWSIDE) wiederzutreffen und olle Geschichten gemeinsamer Touren rauszukramen sowie kühne Pläne für die Zukunft zu schmieden…

KUMPELBASIS hab ich mittlerweile richtig in mein Herz geschlossen. Sehr sympathische und geile Band. Die haben ja neulich das Wilwarin gerockt und waren übrigens sehr begeistert von dem ganzen Festival. Heute spielten sie hauptsächlich vor Bekannten, entsprechend locker war die Band. Sänger Stevie musste schon ma gezwungen werden, die Schnauze zu halten, der Kerl ist ein Freund extremen Bühnengesabbels, was ich ja sehr mag. Die Kapelle ist Punk pur, auch wenn die musikalische Bandbreite durchaus auch mal Reggae und Ska umfasst. Der Spirit, die ganze Einstellung der Band ist halt null aufgesetzt, da kommen Texte wie „In meiner Straße“ („flippe ich aus / flieg ich aus der Kneipe raus / da stehen wir auf Dreck / da wollen wir nicht weg“) oder „Fuck Off“ („Ich könnte viel mehr but I don’t care / denn kehren tut der Müllmann und die Bürgerwehr / Sic Dirlan jetzt kommt mein Plan / Ich sag nur eins ich sag jetzt überhaupt nichts mehr“) von Herzen und werden leidenschaftlich mitgegrölt. War natürlich viel zu eng zum Pogen, aber die Stimmung war dennoch großartig. Gitarrist Tom Schwoll war ständig am Grinsen und erzählte mir später einige knackige Tourepisoden aus seiner JINGO DE LUNCH-Zeit (legendär damals die Tour mit BAD BRAINS, wer erinnert sich noch?).

Aber letztendlich stand die Feier im eigentlichen Mittelpunkt und ich bin mir sicher, dass der Mob dort immer noch schwer am Start ist, während ich hier tippe…
- Beitrag von: Philipp

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