CRUSHING CASPARS, DETRIMENTAL THREAT / 03.11.03 - Kiel, Pumpe

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Der Herbst ist veranstaltungstechnisch in die Vollen gegangen. Ein interessantes Konz jagt das andere. Habe wie immer Anfang des Monats in meinen Konzertkalender pedantisch jedes theoretisch für mich besuchenswerte Konz im Norden eingetragen und bin für diesen Monat auf 21 gekommen! Allein finanziell wohl kaum zu bewältigen und dann gibbet ja noch andere Dinge, die man machen will und muss - arbeiten, Schach spielen, selber Musik machen, eheliche Pflichten erfüllen, abwaschen, Platten hören und weitere profane Dinge fallen mir da ein. Da lass ich doch die überteuerten MOTÖRHEAD oder gar MAIDEN diesen Monat sausen und unterstütze lieber ein paar Underground-Konzerte mehr. Statt einmal MOTÖRHEAD hätte man sich CRUSHING CASPARS sechsmal angucken können und noch Knete für zwei Humpen über gehabt... Leider haben diese Rechnung nur wenige gemacht, denn es trudelten nur höchstens so 50 Nasen im Roten Salon ein. Dafür ein auserlesenes Publikum, denn neben den Dremu-Kollegen Jan und Bolle fanden sich auch Kalle, KURHAUS-Christian und andere geliebte Hackfresen ein und dann rannten wir noch dem Force Attack-Veranstalter Imre übern Weg, der diese Tour machte sowie dem ollen Ille, seines Zeichens Ex-Sänger vonne EMILS. Ille hatte dem Tourtross in Hamburg sein Domizil zum Ratzen zur Verfügung gestellt und hatte sich heute Morgen beim Punkerfrühstück spontan entschieden, doch auch noch mit nach Kiel zu reisen. "Dass ihr hier seid, hatte ich gewusst! Das war ein Grund, nach Kiel zu kommen!" strahlte der Bastard Kalle und mich an. Wat nett!

DETRIMENTAL THREAT eröffneten. Auf dem Flyer wurden die Spanier als "die wahren Ballermänner von der Sonneninsel Mallorca" bezeichnet. Und tatsächlich knallte einem astreiner Hardcore der kompromisslosen Sorte entgegen. Vorgetragen von stetig grinsenden Überzeugungstätern, die ein ums andere mal versicherten, was für ein Vergnügen es sei, hier zu spielen. Yep, you're welcome! Auf der rechten Seite stand zwar ein Turntable, aber nur ganz selten sprang so'n Freak auf die Bühne und scrachte ein bisschen vor sich hin. Insgesamt bewegten sich DETRIMENTAL THREAT in oberen Geschwindigkeitsregionen, griffen aber auch mal auf tonnenschwere Moshriffs zurück. Der Sound war am Anfang noch etwas verwaschen, wurde dann aber zusehends besser, so dass endlich auch die gelungenen Background-Shouts zur Geltung kamen. Sehr kraftvoller Gig einer Band, von der man sicher noch hören wird. Die Scheibe, welche die Band am Start hatte, ist nämlich ein mörderisch fett produzierter Brocken, der sich in Sachen Durchschlagskraft nicht hinter HATEBREED und Konsorten zu verstecken braucht.

Die CRUSHING CASPARS aus Rostock hatte ich noch gut von ihrem Gig auf dem letztjährigem FORCE ATTACK in Erinnerung. Doch erst jetzt in so unmittelbarer Nähe wurde mir bewusst, was für eine unterhaltsame Band das auch showtechnisch ist. Es gab ja kaum 'ne Sekunde, in der nicht irgendwo auf der Bühne wilde Luftsprünge vollzogen oder Grimassen geschnitten wurden. Grimasseros galore! Mit "Perfect Racist Asshole" gab es gleich beim zweiten Song 'ne klare inhaltliche Positionierung - sehr geil. Musikalisch schön bratziger Hardcore mit starken Rock'n'Roll- und gelegentlich Metal-Einflüssen. Da scheuten sich die Rostocker nicht, auch mal 'nen ROSE TATTOO-Cover ("Remedy") einzuschieben, was ziemlich gut klang in ihrer Version. Man kann wirklich sagen, dass die Band sich trotz Montagabend und einer Tourwoche im Nacken den Arsch abspielte, ohne auch nur eine Sekunde an Intensität nachzulassen. Bei den Ansagen klang Sänger/Gitarrist Aggis Stimme schon ganz schön angeschlagen und rau, was man aber beim Gebrüll in den Songs gar nicht hörte. Zwischen den Songs wurde entspannte Kommunikation mit dem Publikum gepflegt, was mich etwas an DRITTE WAHL erinnerte, die 'nen ähnlichen Humor haben und wohl auch öfters mit den CASPARS abhängen. An Songs blieben mir "Caspars Attack", "Provocation", "Company", "Doglike" und erwähntes "P.R.Asshole" als Höhepunkte in Erinnerung.

Näxtes Mal sind hoffentlich mehr da, die Bands hätten es beide verdient!

- Beitrag von: Philipp

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